2022 - alte Reben als Qualitätsgaranten

2022 - alte Reben als Qualitätsgaranten

Nach einem milden Winter trieben die Reben Ende April aus. Die Spätfrostgefahr blieb aus und die Weinberge entwickelten sich bei sommerlichen Temperaturen hervorragend, so dass Anfang Juni die Traubenblüte begann. Niederschläge wurden währenddessen immer seltener und wir erlebten einen wahrlich trocken-heißen Sommer. Es war beeindruckend zu sehen, wie unsere alten Reben den Umständen trotzten und sich positiv weiterentwickelten. Jüngere Reben hatten es schwerer und mussten teilweise bewässert werden. Wir hielten es auch für richtig in jüngeren Anlagen Trauben zu entfernen, um die Stöcke zu entlasten.

FRÜHER UND HEISSER ERNTEBEGINN MIT KÜHLEM ENDE

Bereits am 1. September konnten wir mit der Ernte unserer Pinot-Trauben beginnen. Die Bedingungen erinnerten zu diesem Zeitpunkt eher an Australien oder den Mittelmeerraum als an einen heimischen Herbst. Und dann kam der Regen! Die Natur nahm das Wasser dankbar auf und nach einer kurzen Unterbrechung fokussierten wir uns auf die Rieslingernte. Wir waren erstaunt von der klaren, feinen Frucht und der Vitalität der Moste. Die Säure war reif, aber dennoch sehr präsent. Bereits am 30. September war der Großteil unserer Weinberge gelesen und die Qualität in den Fässern machte uns mehr als glücklich.

HOHE QUALITÄT BEI NIEDRIGEN ERTRÄGEN

2022 bleibt aus weinbaulicher Sicht als extremes Jahr in Erinnerung. Gleichzeitig könnte es auch unsere neue Normalität sein. Zum Glück sind unsere Möglichkeiten auch unter diesen Bedingungen nach wie vor sehr vielfältig und so stellen wir uns zuversichtlich den Aufgaben in den nächsten Jahren. Einziger Wehrmutstropfen sind die notwendigen niedrigeren Erträge, um unsere qualitativen Vorstellungen zu erfüllen. Besonders in Zeiten eines sich verändernden Klimas zeigt sich: der Erhalt und die Pflege alter Rebstöcke sowie eine detaillierte Weinbergsarbeit bilden die Grundlage für vitale Böden und Weinberge in Balance.

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