Philipp Wittmann

Philipp Wittmann

Made in Westhofen
Made in Westhofen

Philipp erinnert sich noch genau: März 1993, zusammen mit Vater Günter im Verkostungsraum des Weinguts. Sie schwenken den Morstein 1992 in schlanken, avantgardistischen Riedl-Gläsern, auf der Suche nach den richtigen Worten - um zu beschreiben, was sich nicht in Worte fassen lässt. Dieses Etwas, das sich nicht nur im 92er, sondern auch in den alten, großen Flaschen aus dem Schatzkeller findet. Ausdrücke wie „Kristallklare Frucht“ und „Gletscherwasser“ liegen ihm auf der Zunge.


Obwohl Philipp schon als kleiner Junge gewusst hat, dass er das Weingut übernehmen würde, war es dieser Moment, der alles veränderte, als ob ein Schalter umgelegt wird. Die Erkenntnis: Das, was wir da machen, kann richtig gut sein. Einzigartig. Weltklasse. Unser Morstein, aber auch die anderen Lagen.

Grenzen Überschreiten
Grenzen Überschreiten

Um das realisieren zu können, brauchte es den erweiterten Horizont des Heimkehrers. Philipp hatte inzwischen, im dritten Lehrjahr in der Pfalz, das Weinverkosten gelernt und alles probiert, was Rang und Namen hat. An diesem Märztag erschien ihm die Heimat nicht etwa unbedeutender und kleiner als er sie in Erinnerung hatte, sondern im Gegenteil: Als hätten sich die Dinge zum ersten Mal in ihrer wahren Größe enthüllt. Die Möglichkeiten, die Ziele, die Verantwortung.

Die detailbesessene Arbeit im rheinhessischen Weingut, die nun begann, war für Philipp aber nur eine Seite der Medaille. Zu verstehen, wie Wein in anderen Regionen der Welt gedacht, gemacht und genossen wird, die andere. So zog es ihn früh hinaus, mit dem Blick für das Wesentliche, das er nach Westhofen mitnehmen kann.

Immer in Bewegung
Immer in Bewegung

Die Professionalität und das Selbstbewusstsein der Bordelaiser Châteaus, die Arbeit auf den Kalkböden des damals noch verschlafenen Burgund oder die italienische Lebensart mit einem Glas Chianti und Käse auf einem Campingplatz in der Toskana: Das Mosaik des Weinguts Wittmann, wie Philipp es zu gestalten beginnt, setzt sich aus diesen Miniaturen zusammen.

Dazu gehört auch das Verkaufen - wobei die Wahrnehmung des deutschen Weins in der Welt einem rapiden Wandel unterliegt: Das Interesse in den USA, befeuert durch hohe Bewertungen für die Wittmann’schen Süßweine in den 90ern, kollidiert mit Philipps Fokus auf trockenen Wein. Um so wichtiger und motivierender ist das Feedback auf einer Australienreise 2004 mit einer krönenden Abschlusspräsentation im Opernhaus Sydney. Doch auch Zuhause hört Philipp nicht auf, Grenzen zu überschreiten.

Visionär
Visionär

Voller Tatendrang und neuer Ideen beginnt Philipp nach der Rückkehr aufs Weingut mit der Umsetzung seiner Pläne. Statt großer, alter Holzfässer und Spontanvergärung experimentiert er mit Edelstahl und Reinzuchthefen. Doch der Wein verliert an Seele und Eigenständigkeit. Also zurück zu dem, was schon immer gut war.

Sein Vater hatte schon 1988 komplett auf Bio umgestellt, dieses Erbe konstant zu perfektionieren, darin sieht Philipp seine Bestimmung. Die kompromisslose Qualität rückt immer mehr in den Fokus, wobei die Biodynamie bereits seit den Extremjahrgängen zwischen 2000 und 2003 Antworten auf viele Fragen anbietet.

Immer besseres Bodenmanagement, Nachhaltigkeit und Energieautarkie des Weinguts, neue, höhere Lagen: Wenn man Philipp, seine Philosophie, aber auch die Weine, die gleichermaßen „Naturwein“ und „klassisch“ sind, mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre das: Balance. Balance ist, was trotz aller Dynamik und ständiger Veränderungen, nie verloren geht.

Auch in Zukunft werden diese ausbalancierten Weine, so wie alle anderen kommenden Projekte von Philipp, die Geschichte ihrer Herkunft erzählen:

Made in Westhofen.

Auch in Zukunft werden diese ausbalancierten Weine, so wie auch alle anderen kommenden Projekte von Philipp, die Geschichte ihrer Herkunft erzählen:


Made in Westhofen.