
Kleine Menge, kompromisslose Qualität
DAS ERGEBNIS VORNEWEG
Es ist die kleinste Ernte in der jüngeren Geschichte unseres Weinguts, gleichzeitig aber durften wir einen Jahrgang einlagern, der sehr vielversprechend ist und den phantastischen Jahrgängen 2015 und 2016 in nichts nachstehen wird.
DOCH WIE KAM ES DAZU?
In den ersten Monaten des Jahres war es sehr trocken, nach einem
winterlichen Januar stiegen die Temperaturen bereits im Februar und März
schon überdurchschnittlich an. Auch der April startete durch, so dass
der Austrieb der Reben etwa 2 Wochen vor dem langjährigen Mittel begann.
Zu
früh, denn ab 20. April kam die Kälte zurück. In den Frostnächten vom
20. und 24. April wurde es kritisch für das junge Grün in den
Weinbergen. Auf über 2 Hektar Fläche wehrten wir uns erfolgreich mit
Hilfe von Frostkerzen im Weinberg. Es war ein großer Aufwand, optisch
waren die Feuer in den Weinbergen wunderschön, aber die Sorge um
Frostschäden stand natürlich im Mittelpunkt.
Im Mai wurde es dann recht schnell wieder wärmer, das Wachstum
schritt nun zügig voran und Ende des Monats bis in den Juli waren
Temperaturen über 30° Celsius nicht selten. Herrliches Sommerwetter
erfreute unser Weinbergsteam und auch die Reben.
Die Rebblüte begann
etwa 1 Woche vor der Norm und verlief in den vitalen Weinbergen sehr
gut, da auch die Wasserversorgung der Böden dank der gewittrigen
Niederschläge im Juni und Juli wieder nahezu optimal war.
Auch im August war die Angst vor Unwettern mit Hagel präsent,
wöchentliche Niederschläge versorgten die Weinberge und das sommerliche
Wetter ließ die Trauben sehr früh in die Reife gehen. Am 25. August gab
es dann leider wieder einen Dämpfer, ein Hagel Gewitter schädigte viele
Weinberge im Westhofener Berg Richtung Gundersheim.
„Glück im
Unglück“ kam uns dann zur Hilfe; es stand ein trockener und warmer
Herbst vor der Tür, der die Schäden nahezu komplett eintrocknen ließ und
uns die Chance gab mit viel Selektionsarbeit im Weinberg, die reifen
und gesunden Trauben von den geschädigten Teilen zu trennen.
Der
Aufwand war immens, die Erntemengen so klein wie nie zu vor, aber die
Güte der Trauben motivierte uns ganz konsequent und akribisch Tag für
Tag im Weinberg zu ernten.
In den Lagen AULERDE und KIRCHSPIEL
erfreuten wir uns an dem perfekten Zustand der Trauben, dort hatte der
Hagel keinen Schaden angerichtet, im BRUNNENHÄUSCHEN und MORSTEIN
gewannen wir den Kampf gegen die Natur und trotzten ihr goldgelbe,
reife, fein selektionierte Trauben ab.
Ein großer Dank gilt insbesondere unseren fleißigen Mitarbeitern, die
mit viel anstrengender Handarbeit, großem Zeitaufwand und vor allem
Passion eine schwierige Ernte auf die qualitative Erfolgsspur gebracht
haben.